Der Abend bricht an, die Hektik des Tages lässt langsam nach, und es wird Zeit für etwas Ruhe – oder doch nicht? Kinder haben abends oft noch tausend Dinge im Kopf und sind voller Energie. Damit die Abendstunden dennoch friedlich und gemütlich verlaufen, ist es wichtig, sie liebevoll und bewusst zu gestalten. Eine gute Vorbereitung auf die Nachtruhe kann nicht nur den Kindern helfen, besser zu schlafen, sondern auch den Eltern eine wohlverdiente Auszeit verschaffen.
Eine beruhigende Abendroutine und Schlafumgebung schaffen
Eine feste Abendroutine ist nicht nur beruhigend, sondern auch eine wertvolle Orientierungshilfe für dein Kind. Gerade nach einem aufregenden Tag brauchen Kinder klare Strukturen, um in den Schlaf zu finden. Eine Routine, die jeden Abend gleich abläuft, gibt deinem Kind Sicherheit und das Gefühl, dass alles in geordneten Bahnen verläuft.
Diese Routine kann individuell gestaltet werden, sollte aber immer entspannende und verbindende Momente beinhalten. Ein warmes Bad am Abend kann Wunder wirken, um dein Kind körperlich und mental auf die Schlafenszeit vorzubereiten. Das warme Wasser wirkt beruhigend und fördert die Ausschüttung von Schlafhormonen. Nach dem Bad kann das gemeinsame Zähneputzen nicht nur für saubere Zähne sorgen, sondern auch ein weiterer, wiederkehrender Punkt in der Routine sein, der signalisiert: Jetzt geht es ins Bett.
Das Vorlesen einer Gutenachtgeschichte ist ein bewährter Klassiker. Es fördert nicht nur die Sprachentwicklung und die Fantasie deines Kindes, sondern bietet auch eine wunderbare Möglichkeit, den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen. Die ruhige, konzentrierte Atmosphäre beim Vorlesen hilft, die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten und die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen.
Neben der Routine spielt die Schlafumgebung eine entscheidende Rolle. Das Schlafzimmer sollte ein Ort der Ruhe und Geborgenheit sein. Achte darauf, dass der Raum dunkel genug ist, damit dein Kind nicht durch Licht gestört wird. Falls dein Kind Angst im Dunkeln hat, kann ein sanftes Nachtlicht Sicherheit geben, ohne den Schlaf zu beeinträchtigen. Auch die Temperatur im Zimmer sollte angenehm sein – weder zu warm noch zu kalt, um den Schlaf nicht zu stören.
Beruhigende Geräusche wie leise Musik oder weisses Rauschen können dabei helfen, störende Hintergrundgeräusche zu überdecken und eine Atmosphäre der Entspannung zu schaffen. Diese Geräusche vermitteln deinem Kind das Gefühl, dass alles in Ordnung ist und es sich sicher fühlen kann.
Den Tag entspannt ausklingen lassen
Der Übergang vom aktiven Tag zur Ruhephase des Abends ist für Kinder oft eine Herausforderung. Noch voller Eindrücke und Erlebnisse fällt es ihnen schwer, den Tag loszulassen und zur Ruhe zu kommen. Hier kannst du als Elternteil unterstützen, indem du den Abend bewusst ruhiger gestaltest.
Ein wichtiger Schritt ist es, die Bildschirmzeit am Abend zu reduzieren. Das blaue Licht, das von Bildschirmen ausgestrahlt wird, kann den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus deines Kindes durcheinanderbringen und die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmen. Statt Fernsehen oder Tablet kann ein ruhiges Spiel, Malen oder das Anschauen eines Buches helfen, den Abend entspannt zu gestalten und dein Kind sanft auf die Schlafenszeit vorzubereiten.
Gespräche über den Tag sind ebenfalls ein wertvoller Bestandteil der Abendgestaltung. Nutze die Zeit, um mit deinem Kind über die Erlebnisse des Tages zu sprechen. Was hat ihm besonders gut gefallen? Gab es etwas, das es geärgert hat oder worüber es traurig war? Solche Gespräche helfen, den Tag gedanklich abzuschliessen und belastende Gedanken loszulassen. Wichtig ist, dass die Themen leicht und positiv bleiben, um keine Unruhe zu erzeugen.
Bewegung ist ein weiterer wichtiger Faktor, der den Schlaf fördert. Kinder, die sich tagsüber ausreichend bewegt haben, sind abends oft müder und schlafen besser. Achte darauf, dass dein Kind genügend Zeit zum Spielen im Freien hat oder sich bei sportlichen Aktivitäten austoben kann. Bewegung hilft, überschüssige Energie abzubauen und sorgt dafür, dass der Körper abends zur Ruhe kommt. Vermeide jedoch intensive körperliche Aktivitäten direkt vor dem Schlafengehen, da diese den Kreislauf anregen und das Einschlafen erschweren können.
Mit ein paar einfachen, aber wirkungsvollen Massnahmen lässt sich die Schlafenszeit deines Kindes zu einem entspannten Ritual gestalten. Eine feste Abendroutine gibt Struktur und schafft einen sanften Übergang in die Nacht. Eine beruhigende Schlafumgebung sorgt dafür, dass sich dein Kind sicher und geborgen fühlt, was das Einschlafen erleichtert. Indem du den Abend bewusst ruhig und ohne Bildschirme gestaltest und Bewegung in den Tagesablauf integrierst, unterstützt du dein Kind dabei, den Tag friedlich ausklingen zu lassen und besser zu schlafen. So wird die Schlafenszeit zu einem harmonischen Abschluss des Tages, der für erholsamen Schlaf und einen guten Start in den nächsten Tag sorgt.
Über den Autor:
Marcus der Löwe liebt es abends unter dem Sternenhimmel etwas vorgelesen zu bekommen. Mit seinem Lieblingsbuch in der Hand und einer warmen Decke um sich gekuschelt, taucht er in spannende Geschichten ein, bevor es Zeit ist, ins Bett zu gehen. Dieses Ritual hilft ihm nicht nur, den Tag entspannt ausklingen zu lassen, sondern bringt ihn auch in den perfekten Schlafmodus für neue Abenteuer.
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